Panne bei der Vergabe von Studienplätzen an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main
Wie am Freitag, den 26.08.2022, durch die Presse bekannt geworden ist, ist der Goethe-Universität in Frankfurt am Main bei der Vergabe der Studienplätze in den Studienfächern Humanmedizin und Zahnmedizin ein grober Fehler unterlaufen.
Durch einen Übermittlungsfehler der Universität an die Zentrale Vergabestelle hochschulstart.de sind deutlich mehr Plätze für das Wintersemester 2022/2023 vergeben worden, als zur Verfügung stehen. Insgesamt stehen für das Wintersemester 381 Studienplätze für Humanmedizin und 40 Studienplätze für Zahnmedizin zur Verfügung, zugelassen wurden aber insgesamt 703. Die Universität hat sofort reagiert und binnen 48 Stunden einen Krisenstab eingerichtet und die Betroffenen per Rücknahmebescheid informiert, die eine „fehlerhafte Zusage“ erhalten haben. Die Hochschule hat sich für das Versehen entschuldigt und eine Unterstützung der Betroffenen zugesagt, die jedoch noch nicht erfolgt ist. Von Mandanten wurde uns berichtet, dass jegliche Versuche der Kontaktaufnahme bislang fehlgeschlagen sind.
Nach Aussage der Universität können die fehlerhaft erteilten Zusagen nicht bestehen bleiben, da ein ordnungsgemäßes Studium mehr gewährleistet sei.
Mit der – nun durch die Universität zurückgenommenen – Zusage sind die Bewerber aber aus der zentralen Verteilung der Studienplätze von hochschulstart.de vollständig ausgeschieden. Eine mögliche Zuweisung an andere Universitäten ist damit auch nicht mehr möglich, da schon weitere Nachrücker in die Liste aufgenommen wurden. Die Betroffenen Bewerber können daher, nach Aussage der hochschulstart.de-Sprecherin, Frau Kathrin Stenzel, nicht mehr in das System der Vergabe der Studienplätze für das Wintersemester 2022/2023 eingespeist werden.
Viele in Frankfurt Zugelassene haben andere – zuvor erfolgte – Zulassungsangebote ausgeschlagen, um das Angebot in Frankfurt anzunehmen. Diese Zulassungsangebote sind jedoch unwiederbringlich verloren.
Es bleibt offen, wie die Universität die Studieninteressierten unterstützen will, die betroffen sind.
Viele Betroffene haben umgehend reagiert und sich anwaltlichen Rat geholt. Sie wollen jetzt Widerspruch einlegen. Für die Universität ist es ein bedauerlicher technischer Übermittlungsfehler, für die Betroffenen die Zerstörung eines Lebenstraums.